Gundero 1: Hügel der blutigen Kreuze

Gundero. Bei Lesern mit gewissen Vorlieben wird der Klang dieses Namens bestimmte Assoziationen hervorrufen. Wie bei Sartana. Oder bei Django… John Gundero ist Kopfgeldjäger und ein abgebrühter, knallharter Hund. „Die Welt und Typen wie du“ haben ihn dazu gemacht. Doch diesmal gerät er an seine Grenzen und wird vom fiesen Gangster Paco Gonzales und seiner Bande, die den gesamten mexikanischen Landstrich terrorisieren, zusammengeschossen. Der Bauer Manolo und seine dralle Tochter flicken ihn daraufhin wieder zusammen, damit er sich an seinen Peinigern rächen und doch noch das Kopfgeld kassieren kann. Es kommt zum Katz-und-Maus-Spiel und natürlich zum unausweichlichen Showdown zwischen Gundero und Gonzales auf dem Hügel der blutigen Kreuze… Stephan Hagenow hat hier nicht nur geschrieben und gezeichnet, sondern auch für die Farbgebung gesorgt – eine herrliche Old School Marker-Farbgebung, die man heutzutage nur noch selten zu Gesicht bekommt, und die dem Stoff gut zu Gesicht steht (was übrigens auch der Tofunerdpunk in seiner Gundero-Rezension bescheinigt).

Es ist schon bemerkenswert, wie viele Western aus den Reihen der Gringo-Zeichner in letzter Zeit entstehen, zuletzt KEINER KILLT SO SCHÖN WIE ROCCO von Bela Sobottke bei Gringo und GUNDERO von Stephan Hagenow bei Epsilon. Beide Zeichner scheinen Italowestern mit der Muttermilch aufgesogen zu haben. Wo ersterer mit einem Augenzwinkern vor allem die obskuren Vertreter zitiert und ironisch bricht, bleibt letzterer ganz den Regeln des Genres verpflichtet und liefert ein grimmiges Destillat aus archetypischen Western-Situationen. Gerade in ihrer Unterschiedlichkeit liefern beide eine schöne Hommage an den Italowestern mit seinen verschiedenen Strömungen und Sub-Sub-Genres. Ein Fest für Western-Freunde!

Stephan Hagenow: Gundero 1: Hügel der blutigen Kreuze 
Epsilon / Hardcover / 48 Seiten / farbig / 12,50 Euro / ISBN: 978-3-86693-199-2