Der Ozean am Ende der Straße

Es gibt Jobs, die sind selbst für einen alten Hasen und Vollprofi nicht ganz alltäglich. Gringo-Veteran Geier hat mal wieder ein Buch illustriert, so weit, so üblich. Diesmal jedoch ist der Autor einer, der auch dem gestandensten Illustrator Respekt einflößt: Neil Gaiman. Jedem Comicfreund ist der Brite nicht nur als Romanautor, sondern auch und vor allem als Autor von einflußreichen US-Comics wie Sandman bekannt. Geier ließ sich davon nicht einschüchtern und lieferte für Gaimans neuen, kürzlich bei Eichborn veröffentlichten Roman DER OZEAN AM ENDE DER STRASSE eine Handvoll ganzseitige und wie immer perfekte Illustrationen. Der Stil ist klassisch gehalten und verleugnet nicht die Comic-Affinität von Autor und Illustrator. Zudem werden ein paar flächige Graustufen eingesetzt, die Tiefe und eine zusätzliche grafische Qualität erzeugen. Das Buch handelt von einer Kindheit, in die das Übernatürliche und Fantastische einbricht. Geiers Illustrationen spielen sich nie in den Vordergrund, sondern halten sich angenehm zurück und unterstützen den Lesefluss: da treffen zwei Meister ihres Fachs aufeinander. Neil Gaiman gefallen dem Vernehmen nach Geiers Illustrationen im Buch gut und erinnern ihn an Buchillustrationen aus den 60ern. Zeitlos!