U-Comix 185

Und weiter geht es in der Reihe von neuen U-COMIX! Die Nummer 185 hat ein gar weihnachtliches Cover und ist daher prädestiniert, um sie unter den Baum zu legen. Auffällig ist, dass es diesmal ganze zwei Interviews gibt: Herbert Feuerstein, langjähriger Herausgeber des deutschen MAD Magazins und die Undergroundlegende Tom Bunk, der u.a. lange für’s amerikanische MAD gezeichnet hat, beantworten hochinteressante Fragen von Herausgeber Steff Murschetz. Von Bunk gibt es darüberhinaus über das ganze Heft verstreut herrlich eklige Comics und PinUps zu genießen. Der Berliner Zeichner Tomppa ist erstmals vertreten und schickt eine futuristische Heldin in den First Run zum Kaffeeholen und Matthias Lehmann hetzt mit schwungvollem Pinselstrich Mensch und Insekt aufeinander. Thorsten Wieser schickt Zombies in die Chillout-Zone und in den Kaufpark und klärt dabei die Frage, warum in der Hölle kein Platz mehr ist. Endlich auch mit dabei: Klaus Cornfield (Kranke Comics), der den Alltag von Schweinen Irgendwo in Doitschland schildert, die bunte Trainingsanzüge anhaben und was gegen Raben haben. Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Alte Bekannte sind auch wieder mit am Start: Bert Hennings 50-jähriger Punk schlägt sich mit Amors Tasse und Inneren Werten herum und Elbe-Billys Unheimlicher Kakerlak präsentiert Das Weihnachtswunder, wo konsequent die Sympathie bei den Ausgestoßenen der Gesellschaft liegt.

Außerdem findet sich im Heft wieder ein neuer Vierseiter von Gringo-Zeichner und U-Comix-Dauergast Bela Sobottke! In TÖDLICHE RAVIOLI  gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Der letzte Berliner Wilhelm „Willy“ Pachulke und Schneckenmutant Bruno, bekannt aus KÖNIG KOBRA, müssen mit einem mutierten Kampfhund um eine Dose Ravioli konkurrieren. Ein absurdes Endzeitdrama, serviert in kontrastreicher Grafik und gewürzt mit pointierten Spotfarben.

U-COMIX 185 ist seit dem 11.12.13 im Bahnhofsbuchhandel und im Comicladen erhältlich!

U-Comix 184

U-Comix ist gewachsen! Das neue Heft 184 erscheint in Din A4, und gleicht sich damit dem Format der Ausgaben alter Zeitrechnung an. Das geht auf Kosten der Handlichkeit, fällt aber im Kioskregal mehr auf. Inhaltlich geht es abgefahren weiter: Matthias Kringe lebt wirre Fantasien mit Enten aus, Gilbert Sheltons Freak Brothers haben einen geheimnisvollen Besucher und Konstantin Komardin bebildert den brutal-deprimierenden Lebenslauf eines Russenmafia-Mitglieds. Elbe-Billys Unheimlicher Kakerlak muss sich gegen einen Profikiller (der einen verdammt an Danny Trejo aka Machete erinnert) erwehren, die beiden Gerhards (Förster und Schlegel) schicken Vulgor in ein den klassischen italienischen Piccolo-Helden Fulgor parodierendes Abenteuer und auch Bert Hennings notorischer 50-jähriger Punk darf natürlich keinesfalls fehlen. Dazu gibt es ein schönes Interview mit dem legendären Verleger Dennis Kitchen und: eine weitere S.T.R.ANGER Story von Gringo-Zeichner Bela Sobottke. In TOTENTANZ bekommen es der reimende Revolvermann und sein Kumpel Grinsender Schakal mit noch mehr untoten Apachen, der Grippe und einem Amish-Prediger zu tun. Vier deftige, pointiert kolorierte Seiten. Belas Name prangt übrigens auch auf dem äußerst subtilen Cover des Heftes: Steff, Schlegel und Sobottke ergeben zusammen eine einprägsame Alliteration (die Stan Lee Schule lässt grüßen). U-Comix 184 ist ab sofort für ’nen schlappen Fünfer in Comicladen und Bahnhofsbuchhandlung erhältlich!

Augenzeugenbericht

Hier seht ihr ein paar exklusive Impressionen von der U-Comix Signieraktion mit Bert Henning und Gringo-Zeichner Bela Sobottke. Folgende Statements konnten wir am Ende des Tages den beteiligten Zeichnern entlocken: Bert Henning: „Ha! Der 51-jährige Punk hat’s immer noch drauf! Friss meine Shorts, Sobottke!“ Bela Sobottke: „Der Henning muss gedopt gewesen sein. Anders kann ich mir die Stapelbildung an meinem Arbeitsplatz nicht erklären.“

Um 14:00 Uhr ging es los am Biertisch vor dem Comicladen Grober Unfug bei herrlichem Sonnenschein. Bis 16:00 Uhr war die Signieraktion angesetzt, allerdings mussten Überstunden geschoben werden. Um 17:30 konnte auch Bela endlich den Stift niederlegen. Bert war bereits eine halbe Stunde vorher fertig und war somit der Schnellste des Tages. Danach ging es in die Cantina Orange, wo Bert und seine Bandkollegen alsbald mit dem Aufbau des Equipments und ausgiebigen Soundchecks begannen. Bela hatte es sich in der Zwischenzeit im Freibereich der Cantina gemütlich gemacht und trank Alster. Um 21:00 startete die Vorband, bald darauf rockte Kunstkraut das Haus. Bert, Jens und Iron Ingo heizten dem Publikum ordentlich ein. Bela stieg von Alster auf Bier um. Irgendwann zu nächtlicher Stunde schleppten sich Zeichnerhelden, Gäste, Freunde, Leser und Groupies erschöpft aber glücklich nach Hause.

Gegendarstellungen der Ereignisse findet sich auf dem Blog vom Groben Unfug und auf dem Blog von Bert Henning, außerdem gibt es auf dem Unfug Blog den Leserbrief eines dankbaren Signierstunden-Besuchers zu entdecken.

U-Comix 183

Ab sofort im Handel: Das erste reguläre neue U-Comix Heft! Rene Lehner erfindet das Tor zum Universum, Bert Henning bietet drei neue Streifen seines 50-jährigen Punks, Gilbert Shelton macht Fat Freddy zum Drogen-Zar und Herausgeber Steff Murschetz schildert den bizarren Fall Crumb live aus der U-Comix Villa. Darüber hinaus sind diesmal gleich zwei Gringo-Zeichner vertreten: Christian Zanotelli, dessen Konterfei sogar auf dem Cover zu finden ist, schildert die Origin-Story des aus JEAN-PAUL PORNEAUX UND DER APPETIT DES LÖWEN bekannten Erzfeindes CITIZEN NOIR in 4 Takten. Und Bela Sobottke bietet ein weiteres Abenteuer seines reimenden Revolvermannes. Der Vierseiter TOTENTANZ setzt genau dort ein, wo KREPIER ODER STIRB endete und bietet neben dem S.T.R.ANGER einen berlinernden Schamanen, Naturkatastrophen und Apachen-Zombies.

Nun bleibt euch nur noch eins zu tun: Zum nächsten Comic-Laden oder Bahnhofskiosk zu rennen und das pralle Heft für schlappe 5,- Euro zu kaufen. Am besten natürlich am Samstag, den 08. Juni zwischen 14:00 und 16:00 Uhr im Comic Laden Grober Unfug, wo die Berliner U-Comix-Zeichner Bert Henning und Bela Sobottke das Heft signieren werden.

Sobottke signiert

Gringo-Zeichner Bela Sobottke (KREPIER ODER STIRB, KÖNIG KOBRA, KNOCHEN-JOCHEN) wird gemeinsam mit Bert Henning (DER 50-JÄHRIGE PUNK) das nagelneue U-COMIX Heft 183 im Comic Laden Grober Unfug signieren. Mit den beiden Zeichnern sind 100% der Berliner U-Comix-Zeichner zugegen! Und damit nicht genug, wird es im Anschluss noch ein Konzert von Bert Hennings Band KUNSTKRAUT geben! Da Bela kein Instrument spielt, hat er während des Konzerts frei und wird lediglich als prominenter Trunkenbold zugegen sein. Wer in Berlin wohnt, sollte sich diesen Doppelschlag nicht entgehen lassen!

U-Comix Signierstunde mit Bert Henning & Bela Sobottke 
Samstag, 08. Juni 2013 / 14:00 – 16:00 Uhr  
Comic-Laden Grober Unfug / Zossener Str. 33, 10961 Berlin-Kreuzberg

U-Comix Konzert mit Bert Henning & Kunstkraut 
Samstag, 08. Juni 2013 / 20:00 Uhr  
Cantina Orange / Mittenwalder Str. 13, 10961 Berlin-Kreuzberg

U-GCT

Am Samstag ist es mal wieder soweit: Der Gratis Comic Tag (GCT) steht an! Mit dabei ist das erste neue U-COMIX Heft! Die Highlights: Gilbert Sheltons Freak Brothers treffen auf mutierte Riesen-Hamster, Steff Murschetz lässt einen lebensmüden, Fukushima geschädigten japanischen Atomwissenschaftler auf Deutschland los, Elbe-Billy bietet eine Kakerlaken-Orgie, Rauti lässt ein verärgertes Seeungeheuer auf einen Fischkutter los und Bert Henning schickt seinen legendären 50-jährigen Punk ins Rennen. Aus Gringo-Sicht verdient natürlich ein bestimmter Dreiseiter besondere Aufmerksamkeit: Stephan Hagenow (Kommissar Fröhlich) ist mit der Geschichte 20 PESOS vertreten. Erinnerungen an den Revolutionswestern italienischer Prägung werden wach bei dieser zynischen und pointierten Story.

Und das alles gibt es gratis! Was will man mehr.

Namedropping mit Alfonz

Im aktuellen Alfonz #2/2013, dem seit dem bedauerlichen Tod der Comixene einzig verbliebenen regulären Comic-Sekundär-Magazin Deutschlands, wird in einem großen Artikel über den Neustart von U-Comix berichtet. Dort kann man vieles lesen über Herausgeber Steff Murschetz, die Denkart von U-Comix, Erscheinungsweise, Planungen usw. Außerdem werden alle drei in den ersten beiden Heften vertretenen Gringo-Zeichner namentlich erwähnt: Stephan Hagenow, Christian Zanotelli und Bela Sobottke. Der Geier wird zudem als Reservist genannt. Lesenswert!

Alte Bekannte

Wie regelmäßige Leser des Gringo Logbuchs bereits wissen, werfen zur Zeit große Ereignisse ihre Schatten voraus! Die Vorfreude bei Machern und Lesern wächst mit jedem weiteren veröffentlichten Bild aus dem neuen U-Comix. In der oben zu sehenden Vorschau auf die U-Comix Ausgabe 183 findet der geneigte Leser gleich mehrere alte Bekannte: Da wäre zuerst mal FAT FREDDY von Gilbert Sheltons legendären Freak Brothers. Als Drogenzar! Dann DER UNHEIMLICHE KAKERLAK, der ein Heimspiel gibt, denn bei Undergroundcomix.de (dem Verlag, der auch U-Comix herausbringt) sind bereits zwei Print-Alben mit dem von Steff Murschetz getexteten und Elbe-Billy gezeichneten Pulp-Helden erschienen. Und schließlich kann man ein unter Gringo-Lesern wohl bekanntes Gesicht entdecken: Den reimenden S.T.R.ANGER aus Krepier oder Stirb, der in der Kurzgeschichte TOTENTANZ aus der Feder von Bela Sobottke auftreten wird.

Vorfreude Deluxe!

Evolution der Revolution

U-COMIX kommt zurück! 2013 wird das legendäre Comicmagazin für Erwachsene in seiner dritten Inkarnation wiederauferstehen! Ausgabe 182 wird für lau beim Gratis Comic Tag am 11. Mai erscheinen, zum reinschnuppern. Ausgabe 183 wird dann ab Juni im Comicladen erhältlich sein!

Kleine Geschichtsstunde: Die erste Ausgabe von U-COMIX erschien 1970 im wegweisenden Volksverlag, nur 3 Jahre, nachdem Underground-Comix in den USA als Antwort auf den Comics Code erstmals verlegt wurden. Bis 1979 erschien das Heft, damals noch Untergrund im Wortsinne, zwei mal im Jahr. Mit dem Erscheinen des Schwestermagazins SCHWERMETALL entschied sich der ebenso visionäre wie chaotische Verleger Raymond Martin („Ich glaube an keine Moral, keine Religion, keine Philosophie. Mein Gott heißt Orgasmus…“), U-COMIX in größerer Auflage regulär an den Kiosk zu bringen. Die neue Ausgabe 1 erschien im September 1980, ebenfalls im Volksverlag. Nachdem der Volksverlag 1984 überschuldet pleite ging, übernahm der neu gegründete Alpha Verlag (hervorgegangen aus der Druckerei, die die Hefte hergestellt hatte) die Publikation von U-COMIX mit fortlaufender Nummerierung. Neuer Chefredakteur und Verlagsleiter wurde einige Ausgaben später Achim Schnurrer. Dieser machte U-COMIX, SCHWERMETALL und den Alpha Comic Verlag / Edition Kunst der Comics zu einer festen Größe in der deutschen Comiclandschaft. „Bis zu jenem Tag, als eine Hundertschaft Polizei unser Verlagshaus in Sonneberg stürmte.“ Der langanhaltende Rechtsstreit mit einem kreuzzüglerischen Staatsanwalt und anderen Kleintierzüchtern führte 1997 zur Einstellung von U-COMIX. „U-COMIX war besonders häufig auch deutschsprachigen Zeichnern ein gutes Forum und hat sich immer wieder getraut, Serien abseits vom Mainstream zu veröffentlichen und gelegentlich auch zum Durchbruch zu verhelfen.“ (aus dem Editorial von Achim Schnurrer in der letzten Ausgabe 180/181). Genau an diese Tradition will nun Steff Murschetz von Undergroundcomix.de anknüpfen. Er tritt in die Fußstapfen von Raymond Martin und Achim Schnurrer als neuer Herausgeber von U-COMIX. Steff Murschetz ist ein alter Haudegen der Comicszene, er war bereits beim berüchtigten MENSCHENBLUT dabei. Und das macht Sinn, nicht umsonst bezeichnete Achim Schnurrer MENSCHENBLUT einst als „die Exilausgabe von SCHWERMETALL“ (in SCHWERMETALL Nr. 211/212). Damals gab es ein paar deftig-geniale Mursch-Cover vom MENSCHENBLUT, mannomann, die zeigte man besser nicht seiner Oma.

Das neue U-COMIX wird neben Legenden des Underground wie Gilbert Shelton vor allem deutsche Zeichner präsentieren und somit die Lücke füllen, die die Einstellung von U-COMIX damals gerissen hat. Und wie nicht anders zu erwarten, wird U-COMIX schwer gringoverseucht sein: Stephan Hagenow, Bernd Frenz, Zano und Bela Sobottke sind mit dabei! Pflichtlektüre! Kaufbefehl!

[Oben im Schaubild zur U-Comix Evolution sind zu sehen: Die Ausgabe 15 der ersten Serie, von Weihnachten 1978, mit einem Cover von Rand Holmes (Zeichnung) und Raymond Martin (Idee & Farbe); die erste Ausgabe mit 8 farbigen Seiten – einer Story von Richard Corben. Die Ausgabe 1 der zweiten Serie vom September 1980 mit einem Cover von Gilbert Shelton. Die Ausgabe 180/181 von 1997 mit einem Cover von Ralf König; das letzte Heft aus dem Alpha Verlag. Und die Gratis-Ausgabe 182 vom Mai 2013, das erste Heft der neuen Zeitrechnung.]

Sorry Leute, für den endlosen Blogeintrag. Aber ihr wisst ja: Knowledge is the key!