Es war einmal ein kleiner, neunjähriger Knirps, der im Jahre 1972 das elterliche Haus verließ, um durch einen finsteren Wald zum nächsten Zeitungskiosk zu stapfen. Dort angekommen traf er nicht etwa auf den großen, bösen Wolf, sondern auf das Medium Comic. Vom Cover des ZACK-Hefts blickten ihm Valerian und Veronique erwartungsvoll in die Augen; der Kleine stellte sich auf die Zehenspitzen und angelte sich das Heft aus dem Zeitungsständer.
Der Knirps war unser geschätzter Gringo-Autor Bernd Frenz und jener Tag war der Beginn seiner Liebe zum Comic, speziell zu Valerian und Veronique von Autor Pierre Christin und Zeichner Jean-Claude Mézières. Enstprechend gefreut hat es ihn, als er dieser Tage ein Interview mit Pierre Christin zu dessen neuem Comic Ost-West führen konnte. In Christins 99stem Comic erzählt er, unterstützt von Zeichner Philippe Aymond, aus seinem eigenen, bewegten Leben. Bernd beschreibt ausführlich diesen Comic und seine Gliederung in die 50er (Frankreich), 60er (USA-Reisen) und 70er Jahre (Osteuropa-Reisen), und ergänzt das ganze immer wieder durch interessante Statements von Pierre Christin. Wie z.B. dieses: „Das ist das Leben des Comicszenaristen: Eben gerade schreibst du noch an einer Szene, die in einem französischen Café spielt, und plötzlich musst du für das Ende der Geschichte einen Flug nach Russland buchen.“ Von so einem „anstrengenden“ Leben können deutschsprachige Comic-Autoren nur träumen. Abgeschlossen wird der Artikel mit einem Ausblick auf zukünftige Projekte – dabei ist u.a. ein neues Valerian-Album!
Der ganze, vierseitige Artikel ist extrem lesenswert und in der aktuellen Ausgabe von Alfonz (1/2019) zu finden, die ab sofort erhältlich ist. Also stapft flink durch den Wald zum nächsten Zeitungskiosk!