Mensch, Rezis!

In der aktuellen Ausgabe des Comic Sekundär-Magazins Alfonz befindet sich eine Rezension zum neuen KOLKAS Band MENSCH. Dort werden die „akkurat getuschten, schwarzweißen Bilderwelten Hofmanns“ als „Dystopischer Funny“ beschrieben. Rezensentin Lisa Schöttler hat zwar ein paar Probleme mit dem „hölzernen Zeigefinger“ der Geschichte (symbolisiert durch den erzählenden Baum), mit „schwülstig“, „sehnsüchtig“ und „poetisch“, aber hey: In den Kolkas-Bänden gehört das ganz große Drama, tränenfließende Emotionalität und Moral-von-der-Geschicht‘ einfach dazu, finden wir. Nachzulesen ist die Rezension in Alfonz 4/2014, ab sofort erhältlich.

Bereits am 21. August erschien bei Comicgate ebenfalls eine ausführliche Rezension zu den Kolkas. Dort meint Rezensent Christian Muschweck zum besonderen Tonfall der Kolkas-Geschichte: „Mit so viel Pathos muss man sich erst mal schreiben trauen. Holger Hofmann wagt es und holt im neuen Zyklus seiner Reihe Die Kolkas zum globalen Rundumschlag aus.“ Und schließlich wird MENSCH als „herausragender Comic“ beschrieben: „Scheinbar mühelos springt er zwischen Poesie, Humor, Empörung und Zynismus hin und her  und schafft damit ein beklemmendes Stimmungsbild, mit dem man sich sehr gut identifizieren, an dem man sich aber auch gut reiben kann.“

U-Comix 188

Gerade ist wieder ein neues U-Comix Heft erschienen, und nachdem wir in der letzten Ausgabe nur mit unserer ROCCO-Anzeige vertreten waren, gibt es bei Heft 188 wieder verstärkte Gringo-Beteiligung.

U-Comix 188 ist besonders fett geworden mit ganzen 16 Seiten mehr Inhalt. Zu den Highlights gehören Bert Hennings regelmäßig vertretener 50-jähriger Punk, drei neue und wunderschöne Episoden von Michael Vogts Serie Ein seltsamer Tag, die lustige Geschichte Gestrandet in Erlangen von Ralf Marczinczik, in der zwei knuffige Drogendealer den Comic-Salon Erlangen als neuen Arbeitsplatz auserkoren haben („Comiczeichner dröhnen sich doch alle gerne bei der Arbeit zu“) sowie ein paar Popo Club Comics von Attik Kargar und U-Comix-Herausgeber Steff Murschetz, die einem irgendwie bekannt vorkommen (Stichwort Fernsehen). Endlich ist auch Ralph Niese (bekannt aus alten EEE-Tagen und aktuell durch seine Mitarbeit beim Berliner Spielzeugavantgardisten Goodleg Toys) aus dem Knick gekommen und steuert den sperrigen Zweiseiter Eine Rede an die Nation bei. Stargast ist diesmal Howard Cruse (Stuck Rubber Baby), von dem ein Interview und einige Comics (teilweise sogar in weltexklusiver Erstveröffentlichung) enthalten sind.

Gringo Stephan Hagenow tritt im neuen Heft in ungewohnter Form in Erscheinung, nämlich ausschließlich als Autor. Der Zeichner Flauteboy illustriert Stephans Geschichte STRESS, bei der es sich um einen zynischen Zweiseiter um Leben und Leiden eines bemitleidenswerten Niemands handelt. Am Ende haben noch Kommissar Fröhlich und Tumba einen kurzen Auftritt. Fröhlich und Tumba sehen zwar nicht wirklich aus wie Fröhlich und Tumba (und Tumba wird zudem Tomba genannt), aber das ist genau der Reiz dieser Fremdinterpretation unseres Ermittlerduos aus dem hohen Norden.

Und Gringo Bela Sobottke feiert nach einer kleinen Pause von gerade mal einem Heft seine Rückkehr zu U-Comix mit einer nagelneuen Story um Rocco, den reimenden Revolvermann, und seinen Kumpel Bruno, den Schneckenmutanten. ROCCO IST MÜDE ist nur eine Seite lang und in schwarz-weiß, dafür gibt es Graustufen, die besonders gut zu den grauen Uniformen der konföderierten Zombies passen (s.o.). Zudem ist eine außerordentlich hohe Reimdichte zu bemerken und ein derart heftiger und detaillierter Splatter-Pegel, dass man einige Panels ebenso gut in einem Anatomie-Buch abdrucken könnte.

U-Comix 188 ist ab sofort im Comicladen und am Bahnhofskiosk erhältlich!

Commander Corks Buchmesse-Mission

Wie immer ist der fleißige COMMANDER CORK- und ZEBRA-Zeichner Rudolph Perez bei der Frankfurter Buchmesse mit von der Partie. Diesmal wird es besonders spannend, da es, wie nach der letzten Messe bereits bekanntgegeben wurde, zum ersten Mal kein Comic-Zentrum mehr geben wird. Aber das kann einen COMMANDER CORK natürlich nicht verunsichern, und so hat er sein Raumschiff bereits vollgetankt und die Bleistifte gespitzt. Am Donnerstag geht es los, der neue Signierbereich soll in Halle 3.0, Stand K7 sein. Rudolph Perez signiert dort alle corkigen oder zebraesken Produkte zu folgenden Terminen:

Donnerstag, 9.Oktober | 14:00 bis 16:00 Uhr

Freitag, 10.Oktober | 14:00 bis 15:00 Uhr

Sonntag, 12.Oktober | 13:00 bis 14:00 Uhr

Kommissar Fröhlich 3: Der Mörder aus der Elbe

Und weiter geht es mit den Hagenow-Veröffentlichungen im Minutentakt! Diesmal ist das dritte KOMMISSAR FRÖHLICH Album an der Reihe, gerade erschienen bei Epsilon. Stephan Hagenow ist mit Band 3 zur albenlangen Geschichte zurückgekehrt: In Stade setzt es eine so mysteriöse wie brutale Mordserie an den Ufern der Elbe, die Kommissar Fröhlich und Assistent Tumba aufklären müssen. Diesmal ist mit dem MÖRDER AUS DER ELBE eine Gestalt am Start, die das Zeug zum Kult-Killer hätte: Seine radioaktive Origin-Story gemahnt an Wes Cravens Klassiker Hügel der blutigen Augen, während die Mordanschläge aus den Wassern der Elbe an den Grachtenmörder aus Verfluchtes Amsterdam erinnern. Die malerische Fratze des Killers tut ihr übriges… Fröhlich hat diesmal viel mit eigenen gesundheitlichen und familiären Problemen zu tun, und so erledigt unser Lieblings-Assistent Tumba mal wieder die Hauptarbeit. Actionreiche Kämpfe zwischen Tumba und dem Killer sind die Folge, sehr zur Freude des Lesers (die auch der Tofunerdpunk empfunden hat, wie er in in seiner Fröhlich-Rezi schildert). Dieser Blog-Gringo hier hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn DER MÖRDER AUS DER ELBE sich ein Beispiel an seinen Kollegen Jason und Freddy nehmen und noch das ein oder andere Mal zurückkehren würde…

Stephan Hagenow: Kommissar Fröhlich 3: Der Mörder aus der Elbe 
Epsilon / Hardcover / 48 Seiten / farbig / 12,50 Euro / ISBN: 978-3-86693-226-5

Kommissar Fröhlich 2: Abgründe

Stephan Hagenow hat dieser Tage neben seinen Gringo-Veröffentlichungen noch einen Doppelschlag bei Epsilon hingelegt: KOMMISSAR FRÖHLICH 2 und 3 erschienen back-to-back. Eigentlich ist es sogar ein Tripel, wenn man den ebenfalls zeitgleich erschienenen GUNDERO Band bedenkt. Womit wieder einmal die unglaubliche Produktivität des Zeichners vom Leuchtturm bewiesen wäre.

In ABGRÜNDE gibt es insgesamt drei Geschichten. Herzlos beschreibt die Mordserie eines enttäuschten Chirurgen, der meint, die Damenwelt wäre derart herzlos, dass man ihnen das Herz auch gleich operativ im hauseigenen Folterkeller entfernen könnte. Der Unglückstag ist eine knackige und humorige Geschichte um Aberglauben und Pech. Nach diesen beiden Kurzgeschichten folgt dann die längere titelgebende Story Abgründe in der es ein psychopathischer Killer auf eine ehemalige Mädchen-Bande abgesehen hat, die ihm in seiner Jugend übel mitspielte. Man merkt schon: Die Fälle geben Kommissar Fröhlich reichlich Gelegenheit für seine sarkastischen, frauenfeindlichen Sprüche, während Pathologe Wuttke das Denken übernimmt und Assistent Tumba für die Action zuständig ist. Am Ende darf Fröhlich doch noch nützlich sein und einem fallenden Baby zur Rettung entgegensprinten. Ob er das trotz seiner kolossalen Leibesfülle schafft, soll nicht verraten werden… Stephan ist nach dem Teamwork vom ersten Fröhlich-Epsilon-Band nun wieder für Story, Zeichnung und Farbe in Personalunion verantwortlich und eine fröhliche Rezi vom Tofunerdpunk gibt es auch schon.

Stephan Hagenow: Kommissar Fröhlich 2: Abgründe 
Epsilon / Hardcover / 48 Seiten / farbig / 12,50 Euro / ISBN: 978-3-86693-218-0

Morgen: DER MÖRDER AUS DER ELBE!