Gringo & Datenschutz

Wir haben unser Gringo Logbuch an die neuen Datenschutzbestimmungen angepasst, die Ende Mai in Kraft treten. Hinter den Kulissen haben wir alle Tools und Plugins entfernt, die auch nur entfernt mit den neuen Richtlinien kollidieren könnten, und eine detaillierte Datenschutzerklärung übernimmt den Rest. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir keinerlei überflüssige IP-Adressen einziehen oder Daten horten, geschweige denn weitergeben.

Ein trauriger Effekt dieser Maßnahmen: Ihr könnt keine Kommentare mehr verfassen. Das ist zwar schade, aber die Kommentarfunktion war kein elementarer Bestandteil des Blogs, eher eine Zugabe. Wenn ihr mit uns Kontakt aufnehmen wollt, könnt ihr das jederzeit und gerne über die sozialen Medien tun, vor allem über Twitter, wo Gringo Comics einen offiziellen Account betreibt und auch einige Zeichner vertreten sind. Wir möchten uns bei allen bedanken, die das Gringo Logbuch in den letzten Jahren mit kritischen Kommentaren bereichert, und mit freundlichen Kommentaren erfreut haben. Ein besonderer Dank geht an Kalle aus Berlin, der der mit Abstand fleißigste Kommentator war. Bleib uns gewogen, Kalle!

Die weiteren Änderungen werdet ihr gar nicht bemerken, und wir freuen uns weiterhin über eure zahlreichen Besuche beim Gringo Logbuch!

Eisele für Max und Moritz

Die Wahl zum Max und Moritz-Publikumspreis vom diesjährigen Comic-Salon Erlangen ist in vollem Gange. Das Prozedere bleibt etwas nebulös, aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt wurscht. Wichtig ist nur: Irgendjemand hat unseren KOMMISSAR EISELE nominiert und er ist irgendwie in die nächste Runde gekommen! Eiseles geistiger Vater Martin Frei gibt folgendes Statement dazu ab: „Der Max und Moritz-Publikumspreis geht in die zweite Runde: und mein Kommissar Eisele Kripo Stuttgart (seit ein paar Monaten ist die farbige Neuedition im Handel) ist unter den letzten 15 in der Kategorie Alben und Graphic Novels! Hier kannst Du für den Kommissar stimmen, wenn Du magst.“ Martin ist ein bescheidener, zurückhaltender Mensch, so kennen wir ihn. Für Zurückhaltung sind wie hier im Gringo-Logbuch hingegen eher nicht bekannt, und deswegen möchten wir den „wenn du magst“-Teil aus unserem Wahlaufruf streichen.

Wählt für Eisele! Wählt unbedingt! Wählt was das Zeug hält! Ihr braucht euch nicht mal zu registrieren! Theoretisch könntet ihr sogar mehrmals wählen, einmal vom Smartphone, einmal vom Laptop, einmal vom Arbeitsrechner! Tut das nicht, das wäre gegen die Regeln und absolut unethisch, aber wenn ihr es tun solltet, könnte euch das niemand (außer der NSA) jemals nachweisen! Von uns habt ihr das nicht! Egal wie, wählt, und wählt unbedingt das richtige:

Wählt Eisele!

Der Hartmut gibt dem Euro ein Gesicht

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In der Universitätsbibliothek Leipzig arbeitet man eifrig an einer Ausstellung, die das Ansehen unserer gemeinsamen Europäischen Währung verbessern soll: GIB DEM EURO EIN GESICHT! Dafür wurden allerhand Comiczeichner eingeladen, Euro-Scheine mit ihren Zeichnungen zu verschönern. Mit dabei: Unser Haggi! Und natürlich seine bekannteste Kreation, der Hartmut. Das Strichmännchen mit der kreativen Orthografie passt besonders gut zur kleinteiligen Anmutung der Geldscheine – da entsteht ein schöner Kontrast!

Ob schönere Euros dazu geeignet sind, den Völkern Europas zu erklären, dass die EU mehr als nur der Euro ist, sei dahingestellt. Jedenfalls sind richtig beeindruckende Exponate entstanden – wovon man sich auch schon auf der dazugehörigen Website überzeugen kann.

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Gringobookday

Bereits zum dritten Mal findet heute eine schöne Aktion des mairisch Verlags statt: Der #Indiebookday! An diesem Tag wird dazu aufgerufen, in die Buchhandlung zu gehen und ein Buch zu kaufen – das in einem Independent-Verlag erschienen ist. Nach dem Erwerb soll das ganze dann in den Sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #indiebookday verbreitet werden. Die genauen Infos gibt es auf der Website zum Indiebookday, und die Aktion soll natürlich Aufmerksamkeit auf die vielen feinen Independent-Verlage im deutschsprachigen Raum lenken. Obwohl für Literatur konzipiert, gilt der Tag auch für Comics. Als alteingesessener Independent-Verlag unterstützen wir gerne die Aktion und möchten euch ermuntern, euch eifrig zu beteiligen! Kauft massenweise Indie-Bücher… am besten natürlich vom Verlag eures Vertrauens: Gringo Comics!

Manifesto

Letzten Montag wurde im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin (ilb) das Comic-Manifest vorgestellt, das dann tatsächlich einige kontroverse Reaktionen hervorgerufen hat. Unser Mann in Berlin Bela Sobottke war zu Beginn der Gesprächsrunden, die zu diesem Manifest geführt haben, zugegen. Daher begeben wir uns in die Niederungen der Comic-Politik und bringen Belas Erlebnisbericht:

„Am 20. Februar 2013 ging ich auf Einladung des Internationalen Literaturfestivals Berlin (ilb) zum ersten Treffen zum Thema Comic. 11 Personen nahmen teil, ich hatte meinen freundlichen Zeichner-Kollegen und U-Comix Verbündeten Bert Henning im Schlepptau, mit ATAK und Ulli Lust waren zwei weitere Comiczeichner dabei, Reprodukt war vertreten und natürlich das ilb selbst. Kurz gesagt ging es darum: Ulrich Schreiber und Thomas Böhm vom ilb hatten EU-Fördertöpfe zur Förderung der Kreativwirtschaft aufgetan und brauchten nun den Input von Mitgliedern der Comicszene, um gemeinsam Ideen und Projekte zur „Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Berliner Comickunstschaffenden“ zu entwickeln.

Bei allen Beteiligten – bis auf Bert und mich – herrschte eine stillschweigende Übereinkunft, welche Comics „gut“, bzw. förderungswürdig sind, und welche nicht. Es gab hier allgemein einen akademisch-künstlerischen Zugang zu Comics, während mein eigener Zugang eher aus dem Bauch heraus kommt und handwerklich geprägt ist (vielleicht, weil ich nie eine altehrwürdige Kunsthochschule von innen gesehen habe: die wollten mich damals nicht haben). Auch meine kritische Meinung zu Kulturförderung wurde freundlich zur Kenntnis genommen, aber nicht aufgegriffen. Als Filmfan ist die für mich abschreckende Referenz die deutsche Filmförderung, die zu unserem monothematischen und in weiten Teilen kreuzlangweiligen bundesrepublikanischen Gremienkino geführt hat. Wer entscheidet, welche Comics förderungswürdig sind? Auf diese Einwände wurde nicht weiter eingegangen. Ein weiteres wichtiges Thema des Treffens war die Comic-Lehre an Hochschulen, sowie die Verwendung von Comics als Lehrmaterial. Eine sinnvolle Sache. Da ich mich jedoch nicht als Lehrer berufen fühle, und auch nicht auf den ewig nörgelnden Außenseiter bei der Förderungsfrage festgelegt werden wollte, also nichts substantielles zum Gelingen des Projektes beitragen konnte, entschloss ich mich, der Runde in Zukunft fern zu bleiben. Bert ging es ähnlich. Von da an habe ich nur noch als passives Mitglied die Fortschritte des Arbeitskreises verfolgt.

Das Comic-Manifest als erster Schritt ist nun fertig (es kann im Wortlaut u.a. beim Tagesspiegel nachgelesen werden) und ist trotz meiner Bedenken eine wohlformulierte Schrift geworden, in deren Formulierung erst einmal auf eine Klassifizierung von Comics verzichtet wird. Ich werde nicht von einer Comic-Professur profitieren, und meine Comics werden voraussichtlich niemals Fördergelder erhalten, aber es geht ja auch nicht nur um mich: sondern um den Comic als ganzes und nachfolgende Generationen von Zeichnerinnen und Zeichnern. Deswegen gehöre ich zu den Erstunterzeichnern und bin gespannt, wie es nach der Absichtsbekundung weitergeht.“